Das US-amerikanische Magazin „Time“ hat jetzt eine Liste der einflussreichsten Fashion-Ikonen seit dem Jahr 1923 vorgelegt. Die Zusammenstellung – sortiert nach Kategorien von „Designern“ bis zu „Musen“ – liest sich wie ein „Who is who?“ der Geschichte von Mode, Lifestyle-Medien und Celebrities im 20. und 21. Jahrhundert.
Interessant sind nicht nur die prominenten Namen selbst, sondern unter anderem der Frauenanteil in den Kategorien. Bei den Designern findet sich nur ein Viertel berühmter Modeschöpferinnen, darunter – natürlich – Coco Chanel, Elsa Schiaparelli, Miuccia Prada, Jeanne Lanvin, Jil Sander und die Avantgardistinnen Rei Kawakubo und Vivienne Westwood.
In die Liste der besten Modefotografen haben es in die Männer-Riege um Richard Avedon, Helmut Newton oder Mario Testino mit der legendären Annie Leibowitz und Ellen von Unwerth nur zwei Fotografinnen geschafft. In allen anderen Bereichen – bei Stylisten, Mode-Redakteuren, Models und natürlich Musen – dominiert dagegen das weibliche Geschlecht.
Designer und Models – bekannte Namen und Überraschungen
In der Designer-Übersicht von „Time“ finden sich fast alle weltbekannten Namen – unter anderem Christian Dior, Louis Vuitton, Yves Saint Laurent, Karl Lagerfeld, Alexander McQueen, Tom Ford oder Marc Jacobs. Auch den genial-unkonventionellen und der Fashion-Industrie eher fernstehenden Azzedine Alaia sowie das frühere Dior-„Enfant Terrible John Galliano haben die „Time“-Redakteure in die Liste aufgenommen. Unverständlich ist dagegen, warum Ashley und Mary-Kate Olsen darin erscheinen, Sarah Burton oder Yohji Yamamoto jedoch fehlen.
Vergleichbare Fragen ergeben aus der übrigens recht kleinen „Model“-Kategorie: Natürlich wird die Britin Twiggy für immer zu den Ikonen der 1960er und frühen 1970er Jahre zählen, Kate Moss ist nicht nur eines der bis heute auf dem Runway präsenten Super-Models, sondern auch die ambivalente „Heldin“ vieler Fashion-Stories. Nach Claudia Schiffer sucht man allerdings vergeblich – dafür hat das Magazin Heidi Klum und Gisele Bündchen – wohl wegen ihres kommerziellen Erfolgs – gewürdigt.
Einflussreiche Mode-Journalisten – oft bei der „Vogue“ beschäftigt
Als weltweit wichtigste Mode-Journalisten benannte „Time“ unter anderem die Chefin der US-„Vogue“, Anna Wintour, ihre italienische Kollegin Franca Sozzani sowie die ehemalige Chefredakteurin der französischen „Vogue“, Carine Roitfeld. Suzy Menkes von der „International Herald Tribune“ – eine der dienstältesten Fashion-Journalisten überhaupt und eine der „klügsten Stimmen“ der internationalen Mode-Welt – spielte für „Time“ dagegen keine Rolle.
Spannend wird es naturgemäß auch bei den „Musen“ – das Spektrum reicht von Brigitte Bardot, Jane Birkin, den Beatles, Jackie Kennedy, Audrey Hepburn und Andy Warhol bis zu Lady Gaga, Madonna und – vielleicht nicht zuletzt als solidarische Geste im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf – Michelle Obama.
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