Frankreich und Mode – die Verbindung zwischen beiden ist seit langem eine Liebesgeschichte mit großer Dimension. Während in anderen Ländern – auch in Deutschland – Fashion eher unter kommerziell-praktischem Gesichtspunkt und als schöne Nebensache angesehen wird, steht sie für Franzosen im Rang von Kunst respektive eines Kulturguts der „Grande Nation“.
In Paris wurde am Mittwoch die Chefredakteurin der „Vogue Italia“, Franca Sozzani, mit dem Orden der „Légion d´Honneur“ ausgezeichnet.
Der Orden – natürlich von Präsident Nicolas Sarkozy persönlich übergeben – ist die höchste Auszeichnung Frankreichs, die vorher bereits Modeschöpfer wie Karl Lagerfeld erhielten.
Kritische Mode-Journalistin mit Mut zu Risiko und Kontroverse
Franca Sozzani erhielt den Orden nicht nur für ihre Verdienste um die weltweite Promotion der französischer Mode, sondern vor allem für ihr Engagement und ihre Risikobereitschaft bei der Publikation umstrittener Themen, unter anderem mit der „All Black“-Edition der „Vogue Italia“, welche der Situation farbiger Frauen in der Fashion-Welt gewidmet war, ihrer Polemik gegen zu dünne und zu junge Models oder einer seit vorigem Jahr auf der „Vogue“-Webseite präsenten Anti-Magersucht-Kampagne. Sozzani arbeitet seit 1988 für „Vogue Italia“, Chef-Redakteurin ist sie bereits seit 1992.
Neue Definitionen für die Präsentation von Stil und Mode
Condé Nast International-Chairman Jonathan Newhouse, zu dessen Verlagsimperium die „Vogue“ gehört, erklärte, dass Franca Sozzanis Leistung deutlich über die Produktion einer schönen „Vogue“ hinausgeht – sie habe mit ihrer Arbeit vielmehr die journalistische Präsentation von Stil und Mode neu definiert und verfüge über eine „eigene visuelle Sprache“. Sein Fazit: Unter Franca Sozzani ist die „Vogue Italia“ über sich hinausgewachsen.
Nach der offiziellen Zeremonie im Elysee-Palast gab die italienische Botschaft in Paris einen Empfang für Franca Sozzani. Unter den Gästen waren die französische First Lady Carla Bruni, die Design-Stars Karl Lagerfeld, Domenico Dolce, Stefano Gabbana, Haider Ackermann und Roberto Cavalli sowie die „große alte Dame“ des US-amerikanischen Mode-Journalismus Suzy Menkes.
Kommentiere als erstes!