Nachdem die Veranstalter der Düsseldorfer Modemesse CPD Signatures und die Stadt Düsseldorf vor dem Messestart am Samstag noch recht euphorisch reagierten und in diversen Statements unisono betonten, dass Düsseldorf als Modestadt mit Berlin gleichauf läge, klangen die heutigen Statements verhaltener. Oberbürgermeister Dirk Elbers und Messechef Werner M. Dornscheidt erklärten jetzt, dass die neue und im Vergleich zur früheren CPD deutlich schlankere CPD Signatures einen langen Atem benötige, um wieder erfolgreich zu werden.
Dornscheidt möchte dafür in Zukunft den Marketing-Auftritt der Messe optimieren. Als Erfolgsfaktoren benannte er Internationalität und die Profilierung von Düsseldorf als Modemetropole über „neue Bilder“, die mit Mode zu tun haben.
Moderate Resonanz trotz guter Geschäfte
Der Ist-Zustand nach diesem Messe-Wochenende ist demgegenüber eher moderat. Die einst weltweit größte Fachmesse für Fashion ist derzeit lediglich ein Akteur und ein Standort unter vielen. Die Berlin Fashion Week – allerdings in diesem Jahr stärker als jemals auch als Publikumsmesse konzipiert – hat zudem gerade gezeigt, wie Erfolg und die Positionierung als Unikat aussehen kann. Aus Sicht von Philipp Kronen, dem Chef der Veranstalterfirma Igedo, hat zu der mäßigen Branchenresonanz auch beigetragen, dass die neue Veranstaltungsagenda – von Samstag bis Montag – sich bisher nicht durchsetzen konnte. Am vergangenen Samstag blieben – trotz guten monetären Showroom-Geschäften – die Messehallen und Schauen nahezu leer.
Dawid Tomaszewskis „Vanitas Flowers“ – das Highlight
Schade in diesem Zusammenhang war, dass die Arbeiten des deutsch-polnischen Design-Shooting-Stars Dawid Tomaszewski dadurch weniger Aufmerksamkeit erhielten als ursprünglich erwartet. Tomaszewski hatte sich mit seiner Frühjahrs- und Sommerkollektion „Vanitas Flowers“ zuvor in Berlin quasi aus dem Stand in das Zentrum der internationalen Branchen-Aufmerksamkeit katapultiert. Dawid Tomaszewski präsentierte in Berlin und Düsseldorf leichte und feminine Seidenkleider. Inspirieren liess er sich dabei durch Gemälde aus dem 18. Jahrhundert und kombinierte bei „Vanitas Flowers“ alte Schnitt-Techniken mit zeitgemäßem Glamour. Auch die Tomaszewski-Schauen selbst sind Kunstwerke, in denen er die Betrachter in eine Märchen-Installation führt.
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