Der schwedische Textil-Händler H&M startet eine neue Markenoffensive. Unter dem Namen „& Other Stories“ soll es das neue Label ab dem Frühjahr 2013 in sieben europäischen Metropolen geben. Außerdem geht „& Other Stories“ in zehn europäischen Ländern – darunter selbstverständlich auch in Deutschland als dem größten Fashion-Markt der Schweden – online.
„& Other Stories“ wendet sich ausschließlich an Frauen, die in den Label-Stores und im Internet ein komplettes Mode-Sortiment erwarten. Neben Kleidung wird es auch Schuhe, Taschen, weitere Accessoires sowie Beauty-Artikel geben. Preislich sieht H&M seine neue Marke breit gefächert: Flip-Flops kosten sieben Euro, Leder-Stiefel bis zu 225 Euro. Vor dem Hintergrund der Entwicklung von H&M in den letzten Jahren wird „& Other Stories“ mit Sicherheit keine „Billig-Marke“ sein, sondern einen Bogen zwischen High-Street-Fashion und Designer-Mode schlagen.
Persönliche Geschichten, skandinavischer Purismus und Pariser Chic
Wann die ersten „& Other Stories“ -Läden in Barcelona, Berlin, Kopenhagen, London, Mailand, Paris und Stockholm öffnen, hat H&M bisher nicht bekanntgeben. Klar ist jedoch das Konzept: „& Other Stories“ will mit seinen Kreationen Frauen ermöglichen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Dem Unternehmen sei es wichtig, dass seine neue Marke zahlreiche Styling-Varianten offerieren kann, welche die Persönlichkeit der Käuferinnen widerspiegeln.
Die Kreativ-Ateliers des Labels befinden sich in Paris und Stockholm und damit in zwei Zentren der internationalen Mode. Zu erwarten sind damit urbane Styles ebenso wie Verbindungslinien zwischen skandinavischem Purismus und Pariser Raffinesse.
Die Gründung von „& Other Stories“ hat natürlich auch einen handfesten wirtschaftlichen Hintergrund. Das H&M-Portfolio ist derzeit auf fünf Marken und 2.800 Label-Stores begrenzt. Bis vor sechs Jahren war der schwedische Konzern nur mit einer einzigen Marke auf dem Markt präsent, die sich an junge Kunden mit limitierten Budgets wandte. Darauf folgten die Labels COS (Collection of Style) und Monki mit Kollektionen für etwas ältere und zahlungskräftigere Kunden sowie Weekday und Cheap Monday als Denim- und Designer-Marken.
Meilenstein im globalen Wettbewerb mit Zara & Co.?
Ob H&M wegen der geringeren Zahl an Marken und Geschäften den globalen Wettbewerb mit der spanischen Inditex verloren hat und 2011 die Weltmarktführerschaft im Textil-Segment verloren hat, sei einmal dahingestellt. Die Inditex führt acht Marken – darunter Zara und das in Deutschland noch neue Label Bershka – unter ihrem Dach, die den Spaniern in ihren weltweit rund 6.000 Filialen in den letzten Jahren stetig wachsende Umsätze und Aktienkurse bescherten. H&M hält hier nun auch mit „& Other Stories“ dagegen.
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