Heute Vormittag startete im Event-Zelt an der Siegessäule die 11. Berlin Fashion Week mit der Runway-Show von Escada Sport. Den zweiten Teil des Vormittags bestritt die österreichische Designerin Lena Hoschek mit einer mexikanisch inspirierten Kollektion. Bis einschließlich Samstag präsentieren in Berlin mehr als 50 Labels und Designer ihre Kollektionen für die Frühjahrs-Sommer-Saison 2013. Diverse Fashion-Messen – Bread & Butter, Premium sowie zum zweiten Mal die Show & Order – bieten der Branche bis zum nächsten Wochenende außerdem eine explizite Business-Plattform.
Natürlich ist die Berlin Fashion Week auch ein Treffpunkt für die Mode-, Kunst- und Medienszene insgesamt. Als prominente Gäste sind unter anderem Bryan Adams sowie Boris Becker und Sohn Noah nach Berlin gekommen und zeigten sich heute Morgen bereits am Runway. Zur Escada-Show saß auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit im Publikum – die Berlin Fashion Week hat für die Metropole eine große wirtschaftliche und damit auch politische Bedeutung.
Escada Sport – intensive Farben und legere Silhouetten
Escada Sports-Chefdesignerin Ilka Bennewit präsentierte zum Auftakt der Berlin Fashion Week eine sommerliche und – mit den Trendfarben Rot, Fuchsia und Apricot sowie Weiß und Nude – sehr farbenfrohe Kollektion. Elegante Lässigkeit prägte alle Looks – sportliche und teils sehr junge Outfits standen dabei neben femininen und fast klassischen Ensembles. Die Materialien der Kollektion changierten zwischen fließenden, oft halb transparenten Stoffen, aber auch sommerlicher Knitwear oder Leder. Den intensiven Prints der aktuellen Sommermode werden wir mindestens bei Escada Sports auch im nächsten Jahr begegnen – in der Kollektion finden sie sie sich als Batik oder grafische Motive auf vielen Einzelteilen.
Das typische Escada Sport-Ensemble besteht im nächsten Sommer aus kurzen Kasten-Shirts – oft auch bauchfrei – oder losen Tuniken zu weiten Taillenhosen, deren Haute-Couture-Version in Paris gerade bei Chanel/Karl Lagerfeld gesehen wurde. Retro-Elemente klingen in der Kollektion vor allem in der intensiven Farbigkeit sowie den Print-Motiven an, treten jedoch nicht mehr derart explizit zutage wie bei vielen Kollektionen für die aktuelle Saison sowie Herbst/Winter 2012.
Lena Hoschek – „Mexiko“-Kollektion mit Opulenz und vielen Facetten
Die Runway-Show von Lena Hoschek wurde wie üblich zu einer etwas ironischen Performance, das Thema ihrer handwerklich perfekten Kollektion war diesmal nicht mehr „Rockabilly“, sondern „Mexiko“. Lena Hoschek interpretierte ihr Motto opulent, detailreich und mit ausgesprochen vielseitigen Facetten. Auf Babydolls folgen unter anderem „traditionell“ wirkende Kleider im Stil der 1940er Jahre, Tuniken mit breiten Gürteln zu Leggings oder Zigarettenhosen sowie Mini-Kleider. Höhepunkt der Show, zu dem sich dann auch die Designerin – mit aufgeklebtem Schnurrbart – zeigte, war eine cremefarbene Corsagen-Robe mit tief angesetztem Rock und reicher Ethno-Ornamentik.
Ebenso detailreich wie Lena Hoscheks Looks war auch das Styling ihrer Models: Blumenschmuck auf Steckfrisuren weckte Assoziationen zur mexikanischen Malerin Frida Kahlo. Etwas rätselhaft blieb allerdings – mit Henna-Tattoos und stilisierten Totenköpfen – das Werk der Visagisten, das vielleicht an Kahlos Leidensweg oder an Totenzeremonien im traditionellen Mexiko erinnern sollte.
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