Den „Designer for Tomorrow“-Award 2012 gewann heute Nachmittag der Jung-Designer Leandro Cano aus Barcelona. Der Absolvent der spanischen Designerschmiede CEADE Leonardo in Sevilla setzte sich mit seiner Kollektion gegen insgesamt 350 internationale Bewerber und auch gegen die vier anderen Finalisten durch.
Gestiftet wird der Nachwuchspreis seit 2002 durch das Modehaus „Peek & Cloppenburg“, das damit herausragende Nachwuchsdesigner fördern und auf ihren ersten Schritten in der kommerziellen Modewelt begleiten will. Vorsitzender der sechsköpfigen Jury sowie Schirmherr des Awards ist seit 2011 der New Yorker Star-Designer Marc Jacobs. Der Gewinner des Awards erhält nicht nur 10.000 Euro Preisgeld, sondern auch ein umfangreiches Support-Paket: Professionelle Begleitung von „Peek & Cloppenburg“ beim Aufbau seiner eigenen Fashion-Marke, eine eigene Runway-Show zur nächsten Berlin Fashion Week sowie Mentoren-Unterstützung von Marc Jacobs. Alexandra Kiesel, die „Designer for Tomorrow“-Gewinnerin des letzten Jahres „hospitierte“ beispielsweise mehrere Wochen im New Yorker Studio des Designers.
Leandro Cano – Präzise Schnitte, Handwerkskunst und Träume
Leandro Canos Kollektion überzeugte durch präzise Schnitte, Fantasie und einen Material-Mix, der neben fragileren Stoffen auch Strick und teils sehr artifiziell verarbeitetes Leder integrierte. Inspirieren ließ sich der 28-jährige Spanier für seine Looks durch Träume – über die er sagt, dass sie sich durch sein ganzes Leben ziehen – durch Kindheitserinnerungen, seine Wurzeln sowie die Frauen der Familie. Seine Kollektion sollte seinen Gedanken, seinen Träumen und seinem Leben Ausdruck geben.
Sich selbst beschreibt Leandro Cano als einen Perfektionisten, der nicht nur von einer inhaltlichen Vision respektive “ dem großen Wurf“, sondern ebenso von Details besessen ist. In der handwerklichen Präzision seiner Award-Kollektion wurde auch diese Seite seiner Persönlichkeit und Arbeit deutlich.
Siddhartha Anselm Mayer – einziger deutscher Finalist
Die vier anderen „Designer for Tomorrow“-Finalisten 2012 graduierten in diesem Jahr überwiegend an britischen Designerschmieden: Die Dänin Camilla Salgaard Nielsen ist Absolventin des Birmingham Institute for Art and Design, Laura Williams kam von der University von Westminster, Ramil Makinano vom Londoner Central Saint Martins College.
Mit Siddhartha Anselm Mayer hatte es als einziger deutscher Bewerber ein Absolvent der Kunsthochschule Berlin-Weißensee unter die Top-Five des Wettbewerbs geschafft. Der Berliner präsentierte eine Männerkollektion, die nicht nur auf sehr individuelle Kombinationen setzte, sondern mit Recycling-Stoffen auch für eine nachhaltige Fashion-Vision stand. Die Ideen für seine Arbeit findet er nach eigenen Angaben „in der Art, wie Menschen sind“ – die Gesellschaft sei für ihn in diesem Sinne ein „endloser Pool für Inspirationen“.
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