Am Mittwochabend bildete die Schau von Elie Saab nicht nur den Abschluss der Pariser Modewoche, sondern der internationalen Präsentationen für die Frühjahrs- und Sommersaison 2012 insgesamt. Die Veranstalter der diversen Fashion Weeks sind längst mit dem Terminkalender für den nächsten Herbst beschäftigt. Heute wurde ein Eklat bekannt – Mailand torpedierte mit dem gerade publizierten Starttermin für seine Fashion Week am 19. September 2012 die Events in New York und London.
Einige Vorboten der Auseinandersetzung gab es schon in diesem Jahr – durch die sehr dicht aufeinanderfolgenden Fashion Weeks in London und Mailand litten die Briten zeitweise unter akuter Model-Knappheit, da zumindest die Stars der Branche bereits für Castings und erste Fittings nach Mailand eingeflogen wurden.
Mailand: Durchaus wettbewerbsrelevante Attitüde
Der aktuelle Streit gewann nun umfassendere Dimensionen – Mailand positioniert sich mit dem Termin direkt gegen die beiden anderen Metropolen. Die New York Fashion Week beginnt am 14. September und ist am 19. September http://www.phpaide.com/forum.php?langue=fr&page=1 noch im Gange, London startet am 21. September und damit fast parallel zu Mailand. Auf Einkäufer, Agenturen, Medien und Models wartet damit nicht nur ein Akkord-Programm, sondern auch die Entscheidung, auf welche Schauen sie verzichten wollen. Mailands Attitüde ist dabei nicht nur unkollegial oder arrogant, sondern auch wettbewerbsrelevant – die Präsentationen der großen italienischen Luxus-Labels sind ein „Muss“ für die gesamte Branche.
Die Modemetropolen warfen sich jetzt gegenseitig Terminveränderungen vor. London und New York ließen verlauten, dass sie ihre Termine schon 2008 mit Mailand und Paris abgestimmt hätten – der italienische Modeverband konterte, dass der Termin in Mailand schließlich bereits seit einigen Monaten fixiert sei. Weder London noch New York können ihre Modewochen verschieben: London startet unmittelbar nach den Olympischen Spielen, eine Vorverlegung in New York würde mit dem langen Labor Day-Wochenende kollidieren. Mailand hält dagegen, dass „seine“ Designer ihre Kollektionen nicht früher fertigstellen können.
Das Machtwort kommt wohl aus Paris
Harold Tillmann, der Vorsitzende des „British Fashion Council“ versuchte sich bisher vergeblich als Schlichter. Die Entscheidung wird möglicherweise in Paris getroffen: Die Luxuskonzerne LVMH (unter anderem Dior, Fendi) und PPR (unter anderem YSL, Gucci, Alexander McQueen) präsentieren Kollektionen in London, Mailand und Paris.
Auch die „Vogue“ ergriff bereits Partei: Sollte Mailand nicht einlenken, will das einflussreiche Magazin die dortigen Schauen boykottieren. Berlin gibt sich – außerhalb aller Rangeleien – entspannt und „cool“, der Saison-Start an der Spree findet bereits Anfang Juli statt.
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