Das schwedische Kreativ-Label Acne kündigte vor wenigen Tagen an, eine „White Capsule Collection“ herauszugeben. Der Verkauf der 20-teiligen Modelinie startet am 16. April 2012. Erhältlich sind die neuen Acne-Looks weltweit in allen Label-Stores sowie auf der Internetpräsenz der Marke. Acne-Gründer und Designer Jonny Johansson beschrieb die Capsule Collection als „freidenkend, urban und radikal weiß“. Ihre Looks sind eigentlich eine Retrospektive klassischer Acne -Teile früherer Kollektionen, die Neuauflage der minimalistisch-filigranen Kreationen erfolgte jetzt ausschließlich in Weiß.
Wichtig war Johansson neben der farblichen Konsequenz der Linie eine Mischung aus verschiedenen Materialien und Schnitten. Lose Kaftane gibt es in der „White Capsule Collection“ ebenso wie schlichte Minikleider und leichte Popeline-Tops, transparente Blusen werden durch Denim komplettiert. Ikonische Accessoires für alle Looks sind sommerliche Sandalen oder Loafer.
Urbane Avantgarde und Kreativ-Projekt
Acne Studios – so der volle Name des Fashion-Labels – ist ein Teil des kreativen Acne- Kollektivs, das seit 1996 in Stockholm tätig ist. Ein Jahr später ließ sein Mitbegründer Jonny Johansson hundert Paar Jeans mit roten Nähten produzieren und verteilte sie an Freunde und Verwandte. Dies war die Geburtsstunde der Marke Acne Studios, die heute 21 Flagship-Stores in acht Ländern – übrigens auch in Berlin – betreibt. In der internationalen Modeszene gilt Acne Studios als urbane Avantgarde. Jonny Johansson präsentiert seine Kollektionen regelmäßig auf den Fashion Weeks in London und Kopenhagen.
„Acne Paper“ statt Commercials
Acne Studios betreibt für seine Kollektionen keine Werbung durch Marketing-Kampagnen oder eine Präsenz in anderen branchenüblichen Kommunikationskanälen. Stattdessen publiziert die Marke zwei Mal jährlich das hauseigene Magazin „Acne Paper“, dessen Themenspektrum über Mode weit hinausgeht und auch Künstlern, Fotografen, Wissenschaftlern und anderen Kreativen ein Forum bietet. Artikel gab es bisher unter anderem von Fashion-Stars wie Azzedine Alaia, Carine Roitfeld oder Mario Testino, aber auch von Noam Chomsky als einem der wichtigsten Gesellschaftstheoretiker unserer Zeit.
Welchen Einfluss die Zeitschrift in der Mode-Branche hat, wurde im letzen Jahr an einem recht interessanten Beispiel deutlich: Das kanadische Model Anais Pouliot konterkarierte ihr bisheriges „Lolita-Image“ durch eine ästhetisch ausgereifte, sensible und persönliche Fotostrecke im „Acne Paper“ – diverse Lifestyle-Medien zeigten danach deutlich mehr Bereitschaft, auch das Potential des Models wahrzunehmen und zu kommentieren.
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