Die Modekette Esprit beschreibt ihre typische Kundin als „feminin, stilvoll und qualitätsbewusst“ sowie als eine Frau, die Mode liebt, ohne sich jedem Trend auszuliefern. Label-Chef Ronald van der Vis findet allerdings, dass seine Marke in den letzten Jahren zu brav geworden ist und hat ihr deshalb eine intensive Verjüngungskur verordnet. Eine zentrale Rolle dabei spielt das brasilianische Star-Model Gisele Bündchen als neues Werbe-Testimonial von Esprit – aus Sicht des Unternehmens verkörpert sie perfekt den Kern der Marke und das Fashion-Universum der Esprit-Käuferinnen.
Van der Vis will mit Gisele Bündchen die Marke grundsätzlich modischer und jünger werden lassen, gleichzeitig setzt er in Zukunft stärker auf Fashion für die moderne, selbstbewusste Frau. Natürlich wird es in den Esprit-Stores weiterhin Mode für Herren und für Kinder geben – allerdings betrachtet Esprit diese – und ihren Werbeauftritt – künftig „durch die Augen von Gisele“.
Für die Herrenlinie der Kette kann dies beispielsweise heißen, dass sich die Designer vorab fragen, ob die schöne Brasilianerin wohl mit einem Mann ausgehen würde, der diese Outfits trägt.
Esprit soll seine „Seele“ zurückgewinnen
In einem aktuellen Interview beschrieb der Ronald van der Vis sein Label als eine starke Marke mit innovativer Geschichte und Substanz, die allerdings – trotz kommerziellen Erfolgs und internationaler Expansion – in den letzten Jahren dabei war, ihre „Seele“ zu verlieren. Als seine Mission sieht er die umfassende Revitalisierung von Esprit und das Anknüpfen am ursprünglichen Marken-Image.
Umfassendes Innovations-Konzept ohne höhere Preise
Die Zusammenarbeit mit Gisele Bündchen ist dabei nur eine Seite des neuen Esprit-Konzepts. Daneben will das Unternehmen bis 2016 in seine Stores weltweit etwa 300 Millionen Euro investieren und aus den oft etwas angestaubten Filialen moderne Lead-Stores machen. Die Kosten der Neuausrichtung von Esprit – für Image-Kampagnen, Stores sowie die weitere Expansion in Wachstumsmärkten wie China und Brasilien bezifferte van der Vis mit rund 1,7 Milliarden Euro. Die Fashion-Kunden sollen von dieser Investition nur die positive Seite spüren – mindestens die Preise für attraktive Basics blieben auch zukünftig auf niedrigem Niveau.
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