„Ich habe einen Traum“ – der Satz stammt von Dr. Martin Luther King und ist legendär. Auch viele andere Träume haben reale Perspektiven vorweggenommen oder ihnen erst den Weg geebnet. Im unmittelbaren Vorfeld der Berlin Fashion Week teilte heute die Chefin der deutschen „Vogue“, Christiane Arp, in einem ambitionierten Artikel in der „ZEIT“ ihren Traum für die deutsche Modeszene mit.
So plädiert sie mit ihrem Traum von einer lebendigen und kreativen Modelandschaft in Deutschland, die sich gegenüber anderen Fashion-Zentren (Paris, Mailand, New York) eigenständig präsentiert – auch für eine neue Definition des guten, alten „Made in Germany“.
„Made in Germany“ – kreativ statt pragmatisch
Nicht „Autos, Bier und Fußball“ sollten die hauptsächlichen Kriterien für deutsche Identität und (auch) die Außenwahrnehmung der Deutschen sein. Vielmehr gehe es um eine kulturelle Emanzipation – auch in der Mode – vom Diktat des Praktischen ebenso wie von den Namen und Bildwelten der Stardesigner – Karl Lagerfeld, Jil Sander, Tomas Maier – hinter denen man die Schönheit des deutschen kreativen (Mode-) Märchenwaldes gar nicht sieht.
Mode ist Kunst und braucht einen kreativen Raum
Christiane Arp möchte, dass die Deutschen ihre Angst vor Schönheit verlieren, dass sie lernen, Modedesign als Kunst und nicht als Dekoration wahrzunehmen, dass Mode-Kreative auch hier – vergleichbar mit beispielsweise Frankreich – ebenso geschätzt werden wie Künstler, Architekten oder Komponisten, dass man begreift, dass eine Fashion-Inszenierung ebenso inspirierend ist wie Literatur, Theater oder Kino. Und sie möchte kreative Räume schaffen, Bühnen und Öffentlichkeit für Designtalente. Davon, dass es die neue – selbstbewusste und kreative – Generation von deutschen Modedesignern längst gibt, ist sie überzeugt.
Begeistert von jungen deutschen Modetalenten
Von einigen Vertretern des neuen und künstlerisch inspirierten Modedesigns ins Deutschland zeigt sie sich begeistert. Stellvertretend für andere Talente nennt sie die jungen Designerinnen Annelie Augustin und Odély Teboul, die Modekunst und exzellentes Handwerk zusammenführen, den Frankfurter Jungdesigner René Storck, der gerade seine erste Schau in Paris gezeigt hat, und den Designer Michael Sontag, der aus Simplizität und Farben tragbare Avantgarde-Mode schafft.
In der Begleitung dieser jungen Menschen sieht Christiane Arp ihre Mission – und damit auch die Mission der deutschen „Vogue“. Und den ersten Schritt zur Verwirklichung ihres Traums.
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