Zur Vorstellung seiner neuen Herbst- und Winterkollektion für die Galeria Kaufhof kam Wolfgang Joop persönlich zum Präsentationstermin nach Köln. Nach der Luxus-Mode seines Labels „Wunderkind“ folgte jetzt – zum zweiten Mal – eine Kaufhaus-Konfektion. Der Designer nahm es gelassen, seiner Meinung nach ist die Zeit für Übertreibungen und Hybris in der Fashion-Welt vorerst vorbei.
Seine Design-Qualitäten bewies der neben Jil Sander und Karl Lagerfeld international bedeutendste deutsche Modeschöpfer auch mit der Kaufhof-Kollektion: Die neuen Joop-Outfits sind rustikal und street-like, dabei jedoch ausgesprochen hip. Mit Galeria Kaufhof arbeitet der inzwischen 66-jährige bereits seit letztem Jahr als „Kreativpartner“ zusammen. Nach der farbenfrohen Frühjahrs-Kampagne des Design-Stars können sich Kaufhof-Kundinnen und -Kunden ab 20. September über die neuen Herbst- und Winteroutfits freuen.
„Galeria 1879 by Wolfgang Joop“ – hippe Alltagskost
Die Arbeit an der Kollektion für Galeria Kaufhof verglich Wolfgang Joop ein wenig mit kreativem Kochen – in einem Interview bekannte er, dass es viel schwieriger sei, ein Gericht für alle Tage zu kreieren als eine Speise für einen einmaligen und exklusiven Anlass. Im Zentrum des Konzepts für „Galeria 1879 by Wolfgang Joop“ standen diese Alltagstauglichkeit und die Kombinationsfähigkeit der Joop-Entwürfe mit bereits vorhandenen Fashion-Teilen. Die ästhetischen Inspirationen für die Kollektion holte sich Wolfgang Joop im hohen Norden.
Herausgekommen ist je eine Modelinie für Damen und für Herren. Es gibt Lederjacken, Holzfällerhemden, natürlich Denim und jede Menge Wolle – als Norwegerpullover, Strickmantel oder Blazer. Ergänzt werden sie durch ein umfangreiches Sortiment an Accessoires – neben robusten Boots im Used-Look gibt es Taschen, Gürtel und natürlich Schals und Mützen. Preislich liegen die Joop-Outfits im guten Mittelfeld. Nach Angaben von Galeria Kaufhof kosten T-Shirts ab 29 Euro und Jeans ab 50 Euro. Strick-Oberteile von Wolfgang Joop sind ab 59 Euro zu haben.
Auch Wunderkind soll bleiben
Auch Wunderkind ist übrigens noch am Markt, liegt designerisch aber derzeit offenbar auf Eis. Nach existenzbedrohenden Streitigkeiten mit seinen Investoren ist Wolfgang Joop inzwischen wieder der einzige Gesellschafter seines Labels. Er sagte inzwischen, dass er damit in Potsdam bleiben und sich perspektivisch sogar vergrößern möchte. Für Fans des Joop-Stils wäre dies auf alle Fälle ein Gewinn: Sensible Kreativ-Mode von Wunderkind und zeitlose Alltagskreationen mit der gleichen Designer-Handschrift.
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