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Victoria Beckham

Die britischen Medien sind bekannt für ihren wenig zimperlichen Umgang mit Celebrities – Victoria Beckham avancierte nach dem Ende ihrer „Spice Girls“-Karriere und der Ehe mit Fußball-Star David Beckham zum Mitglied der sogenannten „WAG´s“ – das Kürzel steht für „Wives and Girlfriends“ respektive für die Spielerfrauen. Ihre Anfänge als Modedesignerin wurden von der Öffentlichkeit bestenfalls belächelt und von den Medien meist explizit verrissen – „Posh Spice“ galt lange als Celebrity-Designerin, die mit ihren Fashion-Ambitionen nur ihre „Spice Girls“-Popularität und ihren Ehenamen kommerzialisieren wollte.

Victoria Beckham arbeitete – nicht gerade im Hintergrund, sondern unter ständiger Beobachtung des Boulevards – inzwischen erfolgreich an ihrer Karriere als Designerin. Ihre Runway-Shows sind heute ein ausgesprochen publikumswirksames Event der New York Fashion Week, ihre Kollektionen verkauft sie weltweit in exklusiven Boutiquen und über den Luxus-Onlineversand Net-a-Porter. Im November 2011 würdigte der „British Fashion Council“ ihre Arbeit und die kommerzielle Entwicklung der Marke „Victoria Beckham“ mit der Auszeichnung als „Designer of the Year“, den Preis überreichte Marc Jacobs nicht nur als Star-Designer, sondern auch als persönlicher Freund.

Vom introvertierten Kind zum „Spice Girl“

Geboren wurde Victoria Caroline Adams am 17. April 1974 im britischen Ort Goff´s Oak/Herfordshire als Tochter eines erfolgreichen Elektronik-Unternehmers. Über ihre Kindheit sagte sie im Interview, dass sie „keine Freunde“ hatte und die anderen Kinder „Steine nach ihr warfen“. 1980 – im Alter von sieben Jahren – sah sie den Musical-Film „Fame“ und entschied, dass sie eine „Musik-Karriere“ wollte. Die Grundlagen dafür schufen eine Ausbildung an der „Jason Theatre School“  und dem unabhängigen Kunst-College „Laine Theatre Arts“ in Epson/Surrey sowie erste Band-Erfahrung in einer Gruppe namens „Persuasion“.

Der „Spice Girls“-Hype ging dann auf ein Casting des britischen Medien- und Künstlerdienstes „The Stage“ zurück, der im Frühjahr 1993 ambitionierte Performerinnen mit Street Credibility und Bühnenfähigkeiten suchte.  Victoria bewarb sich und startete 1994 als „Posh Spice“ mit ihren Band-Kolleginnen eine Weltkarriere, die 2001  – abgesehen von einer Revival-Tournee im Jahr 2007 und aktuellen Gerüchten über einen „Spice Girls“-Relaunch –  durch die Trennung der Band ihr Ende fand.  Der Wechsel in eine Solo-Karriere hatte dagegen nur mäßigen Erfolg.

Medien-Ikone und erste Schritte in der Fashion-Welt

Auch in den Jahren nach dem „Spice Girls“-Aus hat Victoria Beckham ihre mediale Präsenz nie verloren: TV-Dokumentationen – die erste übrigens unter dem Titel „Victoria´s Secrets“ – Buchveröffentlichungen,  Home Stories aus dem Hause Beckham, Juroren-Auftritte in Casting Shows und eigene – allerdings nur kurze – Schauspiel-Ambitionen sorgten für Publicity. Parallel zu ihrer Rolle als globale Medien-Ikone ging sie ihre ersten Schritte in der Fashion-Welt.

Ihr Debüt als Model hatte sie bereits im Jahr 2000 zur London Fashion Week gegeben, 2006 stand sie in Mailand für Roberto Cavalli auf dem Laufsteg. Für Dolce & Gabbana, Armani und Marc Jacobs stand sie als Werbe-Testimonial vor der Kamera. Magazine wie „Vogue“ und „Harper´s Bazaar“ druckten Fashion-Stories. Als Designerin betätigte sie sich das erste Mal 2004 mit Denim-Kollektionen für das US-amerikanische Label Rock & Republic. 2006 folgten unter dem Label-Namen „dvb“ Sonnenbrillen und eine eigene Jeans-Kollektion sowie die Duft-Linie „Intimately Beckham“, 2007 ihre Beauty-Serie „V-Sculpt“.

„Victoria Beckham“ und „Victoria“ – urban, klassisch, minimalistisch

Ihre erste eigene Fashion-Kollektion präsentierte Victoria Beckham 2008 zur New York Fashion Week im Waldorf Astoria Hotel. Branchen-Kritiker kommentierten ihre Kreationen aus Wolle, Seide und Organza ausgesprochen positiv – eine Kollektion „aus einem Guss“, „beeindruckend“ und „klassisch“.  Sie wechselte damit von ihrem Status als kommerziell erfolgreiches Medien-Phänomen ins kreative Lager. Für ihre Marke „Victoria Beckham“ und seit dem Herbst 2011 auch für die Zweitlinie „Victoria by Victoria Beckham“ entwirft sie urbane Mode mit klassisch- minimalistischen Konturen. Dass sie damit auch geschäftlich sehr erfolgreich ist, bestätigte vor einigen Monaten eine Kalkulation der britischen „Vogue“, nach der das Label 2011 mit einem Umsatz von rund 70 Millionen Pfund (rund 85 Millionen Euro) rechnen konnte.

Victoria Beckham hat einmal gesagt, dass sie nicht nur ihren Namen auf Produkten sehen will, sondern es liebe, im „gesamten Prozess“ präsent zu sein.  Sie ist es –  und dabei erfolgreicher als „Posh Spice“ jemals war.

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