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Phoebe Philo

Bild: wikipedia.org / Markkapcic

Der britischen Designerin Phoebe Philo wird zugeschrieben, seit Anfang der 2000er Jahre die Damenmode – nicht nur im Premium-Segment, sondern auch in unserem Fashion-Alltag – stärker geprägt zu haben als jeder andere Modeschöpfer. Geboren wurde die bis heute äußerst medienscheue Expertin für die ästhetische Dimension des Zeitgeists 1973 in Paris, seit 2001 behauptet sie sich mit ihren Kollektionen erfolgreich in der Welt der Pariser Luxus-Labels, die bisher eine fast ausschließlich männliche Domäne sind. Nach dreijähriger Auszeit aus privaten Gründen – in der schnelllebigen Fashion-Szene fast eine Ewigkeit – startete sie 2009 in eine neue, sehr erfolgreiche Arbeitsphase.

Ursprünglich waren die Karrieren Phoebe Philos und ihrer Designerinnen-Kollegin Stella McCartney eng verbunden – mit der Beatles-Tochter als dem bereits prominenten Part und der bis dahin unbekannten Phoebe im kreativen Off. Phoebe Philo graduierte 1997 – ein Jahr später als McCartney – an der renommierten Londoner Designerschmiede „Central Saint Martins College of Art and Design“. 1997 holte McCartney – damals Kreativ-Direktorin der französischen Marke Chloé – ihre Freundin als Design-Assistentin nach Paris.

Nachdem Stella McCartney 2001 in Kooperation mit der Gucci Group ihr eigenes Label gründete, übernahm Phoebe Philo bis 2006 die kreative Leitung von Chloé. Ihre Arbeiten hatten offensichtlich auch LVMH-Chef Bernard Arnault beeindruckt – 2008 berief er sie zur Chefdesignerin des LVMH-Labels Céline.

Chloé – kommerzieller Höhenflug mit Phoebe Philo

Als Phoebe Philo 2001 den Chloé-Chefdesignerinnen-Posten von ihrer Freundin Stella McCartney übernahm, stiegen die Verkaufszahlen des Labels in kurzer Zeit um knapp 60 Prozent – Grund genug für eine Vielzahl teils recht böser Kommentare: McCartney hätte zwar den berühmten Namen, ihre bisherige Assistentin jedoch Talent. Phoebe Philo betonte allerdings seit diesen frühen Jahren immer, dass sie von Stella McCartney viel über Design gelernt habe.

Fest steht, dass Phoebe Philo dem Pariser Label eine „Street Credibility“ verlieh, die es in McCartney Kollektionen zuvor so nicht gegeben hatte. Schlag-Jeans zu Plateau-Pumps und bis heute legendäre „It-Bags“, coole Hosen-Ensembles und Babydolls wurden für die „Chloé-Girls“ zum Erkennungszeichen. Philos Credo in diesen Jahren lautete „exklusive Tragbarkeit“ – lässig, kantenlos und teuer. 2006 entschied sie sich trotz des Erfolgs für eine Auszeit und damit die Trennung von Chloé.

Céline – Revival eines angestaubten Labels

Ihren ersten öffentlichen Auftritt für Céline präsentierte Phoebe Philo zur Pariser Modewoche im Sommer 2009. Die angesehene Mode-Journalistin Suzy Menkes schrieb seinerzeit in der „Herald Tribune“, dass ihre Kollektion die „Einschlaggenauigkeit einer modischen Pistolenkugel“ habe. Philos neue Silhouetten waren stark und kraftvoll, sie wendeten sich nicht mehr an Girls, sondern an erwachsene Frauen, die einen sehr persönlichen Stil zu schätzen wissen. Die Designerin bezeichnete ihren neuen Stil als „zeitgenössischen Minimalismus“.

Philos Erfolgsrezept, Entwürfe, die sie – ähnlich wie Jil Sander – auch selber präferiert und trägt, sicherten auch Céline wieder einen Platz in der ersten Liga der Pariser Modehäuser. Das Design-Büro der Marke verlegte sie allerdings nach London, wo sie mit ihrem Ehemann – dem Galeristen Max Wigram – und demnächst drei Kindern lebt.

Für ihr designerisches Werk erhielt Phoebe Philo 2010 den „International Award“ des „Council of Fashion Designers of America“ (CFDA). 2011 ehrte der „British Fashion Council“ sie bereits zum zweiten Mal mit der Auszeichnung als „British Designer of the Year“.

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