Der US-amerikanische Modeschöpfer Oleg Cassini (1913 – 2006) wäre heute 99 Jahre alt geworden. Geboren wurde er als Comte Oleg Loiewski am 11. April 1913 in Paris als Sohn einer russischen Adelsfamilie, die ihre genealogischen Wurzeln bis auf den ersten Kreuzzug im Jahr 1096 zurückführte. Sein Großvater mütterlicherseits war Graf Arthur P. Cassini, der das Russische Reich im 19. Jahrhundert in Peking und den USA als Botschafter vertrat.
Das Lebensziel des kleinen Oleg war eigentlich eine Karriere als Offizier oder Diplomat in Russland. Stattdessen musste seine Familie vor der Russischen Revolution 1917 ins Ausland fliehen. Oleg Cassini wuchs in Dänemark und Italien auf und studierte schließlich an der Akademie der Schönen Künste in Florenz. 1933 entwarf er im Mode-Salon seiner Mutter, Gräfin Marguerite Cassini, seine ersten eigenen Mode-Kreationen, absolvierte in Paris eine Assistenz im Designeratelier des Couturiers Jean Patou und eröffnete für kurze Zeit ein eigenes Geschäft in Rom. 1936 emigrierte Cassini in die USA, arbeitete als Kostüm-Designer in Hollywood und diente in den Weltkriegsjahren in der US-amerikanischen Armee – übrigens zusammen mit dem Hollywood-Schauspieler und späteren Präsidenten Ronald Reagan.
Glamouröse Kreationen für das Weiße Haus und Hollywood
Cassinis Karriere als Designer begann in den 1950er Jahren. Nach Kriegsende hatte er in Manhattan ein Modehaus gegründet und begonnen, glamouröse New-Look-Kleider zu entwerfen. Sein damals formuliertes Fashion-Motto „Gut angezogen ist ein bisschen wie verliebt sein“ ist noch heute der Leitspruch des New Yorker Labels.
Oleg Cassinis Erfolg in der US-amerikanischen Luxusmode-Branche wurde zunächst hauptsächlich durch seine sehr guten Kontakte nach Hollywood gefördert. Seine Kreationen trugen unter anderem Stars wie Marilyn Monroe, Joan Crawford, Natalie Wood und diverse Damen der amerikanischen High Society. Einige Zeit war Cassini der Verlobte der Hollywood-Schauspielerin Grace Kelly, die sich 1956 jedoch für Fürst Rainier III. und eine Zukunft als Fürstin Gracia Patricia von Monaco entschied.
Endgültig auf dem Fashion-Olymp angekommen war Oleg Cassini dann zu Beginn der 1960er Jahre. Präsidentengattin Jaqueline Kennedy ernannte ihn zum offiziellen Modedesigner des Weißen Hauses. Zwischen 1961 und 1963 gab sie bei Cassini etwa 300 Kleider in Auftrag – zur globalen Stil-Ikone wurde Jackie Kennedy so auch durch die modischen Visionen ihres „persönlichen Designers“.
Oleg Cassinis Buch „The Wedding Dress“ – Oscar-Präsent 2012
Oleg Cassini starb am 17. März 2006 in New York. Sein Label kreiert bis heute unter anderem luxuriöse Hochzeitsroben. Auch Cassini betrachtete Brautkleider als allerhöchste Fashion-Schule. Sein Buch „“The Wedding Dress“ zeigt eine Retrospektive seiner Hochzeits-Kreationen, Stationen aus seinem Leben und Erinnerungen an Grace Kelly – die Oscar-Gewinner 2012 fanden am Tag der Preisverleihung in ihren Geschenk-Sets auch den glamourösen Foto-Band.
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